Freitag, 15. Juli 2022

Tüünstedt  –  Militär-Ballett

Militär-Modenschau?

Angesichts der französischen Militär-Modenschau während der bewaffneten Pariser Bastille-Parade am 14. Juli kam es im Tüün-Rat zu einer ausgiebigen Lage-Besprechung. OK RT kam dabei zu folgenden Vorschlägen für die kontinentaldeutsche Bundeswehr: 

Jede Form von Parade-, Ausgeh- oder grauen Dienstanzügen wird abgeschafft. Das eingesparte Geld wird für erheblich verbesserte Kampf-Bekleidung ausgegeben. Jeder (!) Soldat erhält drei komplette Kampf-Bekleidungs-Sets. Je einen für den täglichen Dienst im Sommer bzw..im Winter, gegebenenfalls plus Schmutz-Overall. Der dritite, saubere Kampf-Bekleidungs-Set wird für "Paraden“ und als "festliche Garderobe“ (auch Abends) verwendet. 

"Ehren-Formationen“ für Staatsbesuche, Staatsbegräbnisse, Hochzeits-, Geburtstags-, und sonstige Feiern treten in Kampfausrüstung mit Gewehr, Pistole und Kampfmesser an. Zur Begrüßung von Staatsgästen treten je 22 kampfbereite Soldaten von Heer, Luftwaffe und Marine in Dreier-Reihen an. 

Die Gang-Art im Gleichschritt ist locker/natürlich. Kein Stechschritt! Vorbild könnte der gemütliche Spaziergang der französischen Fremdenlegion sein: Entschlossen, männlich natürlich bzw. weiblich natürlich. Auch die Armbewegung bleibt lässig natürlich, seitlich des Körpers. Keine brutalen Handkanten-Schäge vor der Koppel-Schließe.

Der militärische Gruß erfolgt mit leicht angewinkelter rechter Hand rechts am Mützen-Schild oder an der rechten Schläfe nach traditioneller deutscher Art, nur etwas lässiger. 

Die derzeitige deutsche Feldmütze ist soweit in Ordnung, sie kann für Heer und Luftwaffe so bleiben. Die albernen Tellermützen, Schiffchen und Barette werden ersatzlos abgeschafft. Matrosen bis zum Admiral tragen sturmfeste Wollmützen mit Rang-Abzeichen. Außerdem tragen Matrosen bis zum Admiral grundsätzlich im Dienst gelbe Schwimmwesten zu ihren marineblauen Kampfanzügen. 

Statt Orden, Medaillen und sonstigem Lametta gibt es mehr Geld für Verwundete, Witwen und Waisen. 

Nach diesem letzten Vorschlag hat sich OK RT erstmal ans Buffet geflüchtet.

Rabiata Rabatz, unsere energische, kampfkräftige Tüünstedter Amazone, hat OK RT nach dem Frühstück energisch angepfiffen. Sein Vorschlag zur Gangart einer "M/W"-gemischten Parade-Truppe sei unsinnig. Dass die Männer sich "männlich natürlich“ bewegen sollen, sei natürlich logisch. Dass die Frauen in der Truppe sich "natürlich weiblich" bewegen müssten sei natürlich auch logisch, sonst würden sie Bandscheiben-Schäden erleiden und für die Verteidigung Tüünstedts (oder Kontinentaldeutschlands) ausfallen. Außerdem sähe eine "natürliche weibliche Gangart" bei Frauen natürlich sowieso besser aus. Sagte sie. 

Generaloberstabsfeldwebel Veelstriepen nahm sich einen Schluck Tee (?) und knurrte knapp, dass die Tüünstedter Schutztruppe grundsätzlich keine Paraden veranstalte. "Wir sind eine Kampfgruppe und keine Showtruppe!". OK RT murmelte verlegen und leise "Ich hab doch nur die kontinentaldeutsche Bundeswehr gemeint, damit die mehr kämpfen üben und nicht dieses komische Männerballett". Admiral i.R. Druff hat die ganze Zeit nur mit großen Augen fassungslos zugehört und nichts gesagt.

Freie Lesermeinungen zu diesem Thema bitte an die Redaktion.

Susi Skript / Tüünstedter Nachrichten Manufaktur

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