Samstag, 8. Dezember 2018

Tüünstedt  –  8. Dezember 2018  –  Vor dem Frühstück
Rocky Radab freut sich 
     Im grausam grauen Licht des grauenden Sonnabends fuhr Rocky Radab samt der überraschten Schwester Hildegard in seinem neuen alten "Großen Mercedes 770Tü" zum Imbiss-Container Rampensau an der Landestelle Tüünstedt-Rampe. Unser Sensationsfotograf Luggi Linser konnte trotz eines Energie-Problemes einige schnelle Fotos aus dem Hubschrauber heraus machen. 

Beachten Sie die folgende exklusive Foto-Strecke:

Dieses Übersichtsfoto zeigt den gesamten Prominenten-Auflauf im Augenblick der Aufnahme. Leider ohne Ton.

Der "Große Mercedes 770Tü" mit seinem glücklichen Besitzer und der überraschten Schwester Hildegard. Die Werft-Partner Gnoom und Foss dahinter, neben dem Ehepaar Börnie und Freya Baanersson. Old Fat Lion war auch da (erstaunlich). Ich interviewe gerade unseren Kleinherzog R.T. Leu von Tüünstedt, der von Rollo von Tüünstedt begleitet wurde. 

Einige unserer beratenden Geister versammelten sich am großen Maybach-Zeppelin. Rommel hätte eigentlich auch Hermann G. erwartet, sagte er, aber der würde angeblich auf irgendeinem Parteitag herumgeistern. Wegen des Buffets.

Hier nochmal ich beim Interview. Kleinherzog R.T. Leu von Tüünstedt freut sich für seinen alten Gefährten Rocky Radab und Schwester Hildegard. Generaloberstabsfeldwebel Veelstriepen gibt Kommandos. Leider müssen wir die Straße jetzt schnell räumen. Nikki Störtebeeker hat gewichtige Transporte angekündigt.

Auf Wunsch des Anzeigen-Verkäufers der Tüünstedter Nachrichten Manufaktur hier noch weitere Fotos von der "Vorstellungs-Party“. 

Don Palermo weist auf seine diskreten Entsorgungs-Transporte hin. Hinten Theo Retisch und Rudi Ratlos, sie möchten mal für ihre Ratschläge werben.

P.O.Tjomkin und seine derzeitige, sporadische Beraterin Moushee zeigen sich an Moushees Alfa Romeo GTV 2000. Sie empfehlen ihr Projekt "Provisorische Attrappen“.
     Susi Skript / Tüünstedter Nachrichten Manufaktur

Dienstag, 9. Oktober 2018


Tüünstedt  –  9. Oktober 2018  –  Vor der Rum-Ausschüttung
Panik an der Nord- und Ostseeküste 
     Donald Trump ( President of the United States of America ) schickt seinen Flugzeug-Träger "Harry S. Truman" nach Norwegen zum Spielen ( Schiffe versenken und ähnliche Spiele ). 
     Zwar ist derzeit noch nicht bekannt, wer der aktuelle Käpt'n des Flugzeugträgers ist, aber alle Küstenkerle hier im Norden erinnern sich noch mit Grauen an Käpt'n Körk und seine „USS Enterprise". Weil die "Harry S. Truman" nur knapp 13m Tiefgang hat, könnte sie sogar Tüünland und die berüchtigte „Kadetrinne“ passieren und zwischen Finnland und Estland erscheinen. Die Lage ist also potenziell durchaus gefährlich.
     Nikki Störtebeeker ( Tüünstedt ) und sein Kumpel 'Öl-Olav" ( Olav Tyynson, Kapitän der "Freya" aus Stavanger ) haben deshalb ihre Schiffe in die relativ flachen Gewässer der dänischen Südsee und in den Tüünstedter Hafen verholt. 
     Generaloberstabsfeldwebel Veelstriepen hat sofort die gesamte Tüünstedter Schutztruppe alarmiert ( Aufregungsstufe 3 ). Einige Spezialisten der Küstenpatrouille sind bereits zwecks Fernaufklärung mit ihren See-Kajaks und mobilen Funk-Geräten ausgelaufen. Alle Kampf-Panzer sowie die gepanzerten Geschütze werden bis auf weiteres ihre Stellungen beziehen und rund um die Uhr mit mindestens einem Mann besetzt. 
     Bahnchef Börnie Baanersson hat den Alarm-Fahrplan der Tüünstedter Kleinbahn in Kraft gesetzt. Alle Züge nach Links verkehren demnächst, alle Züge nach rechts früher oder später. Damit ist die Versorgung der Stellungen mit Smørrebrød, Kaffee und Munition sichergestellt. 
     Die Journalisten der Tüünstedter Nachrichten Manufaktur wollen möglichst detailliert über alle beobachteten Aktionen der NATO-Militär-Spieler berichten. Diverse Havarie-Reportagen werden folglich mit hoher Wahrscheinlichkeit folgen. Die Aktivitäten der Tüünstedter Schutztruppe sind natürlich im Prinzip geheim, aber unmöglich alle geheimzuhalten. Wegen dieses Problems sehen einige Mitglieder des Tüünstedter Rates schon jetzt geisterhaft blass aus. Generalfeldmarschall Rommel meint jedoch, er vertraue der Tüünstedter Enemenemuh-Maschine.
     Rollo von Tüünstedt 
Kleinherzogtümlicher Hofberichterstatter


Samstag, 8. September 2018

Tüünstedt  –  8./9. September 2018  –  Nach der Aquavit-Zuteilung
Schnell in die Werkstatt    
    Paul Panzer hat ein nützliches „Tieflader-Gespann“ zum Transport eventuell liegengebliebener Panzer oder sonstiger „großer Kisten“ erworben. Zugfahrzeug ist ein Sd.Kfz.9 von FAMO, der eigentliche Tieflader ein Sd.Ah.116 eines noch nicht identifizierten Herstellers. Weil alle Teile dieser Fahrzeuge nach bewährten deutsch-metrischen Maßen gefertigt wurden, können Paul und Tiger-Lilly auch diese Fahrzeuge mit ihren bewährten DIN-Werkzeugen bearbeiten (Paul hasst Intsches). 
    Während einer von Kontinentaldeutschen nicht beobachteten Nacht- und Nebel-Aktion wurde das Gespann vom Tieloh-Hauptquartier (Area 33) unauffällig und leise zur Tüünländischen Landestelle an der Rampe „verfrachtet“. 
    Bei diesem Luftfracht-Transport zeigte sich u.a. die Nützlichkeit von großen, leistungsfähigen Gummi-Gashüllen. Zum Glück ist nur eine von fünf eingesetzten Gummi-Gashüllen geplatzt. Die rosa Reste liegen jetzt verstreut auf den Wiesen hinter Drüben herum. 
    Zu unserem Bedauern hat Luggi Linsers Lichtbild-Technik bei dieser tüüntüüpischen Nacht- und Nebel-Aktion völlig versagt. Die Fotos zeigen nur schwarze Dunkelheit. Der volle Neumond hat auch nicht zur Aufklärung beigetragen. Nun wissen nur die beteiligten Akteure der Aktion, wo sich das Tieflader-Gespann jetzt befindet. Und Döörte, unsere Bedienung im Kiosk-Container „Zur Rampensau“. Und Wooki, ihr Macker. Und natürlich Spike, der bewährte Wachhund. 


    Dunkelfoto bei Neumond. Nur der tüüpische Tüünstedter Küstennebel ist deutlich sichtbar. Luggi ist das sehr peinlich, und er will so schnell wie möglich brauchbares Bildmaterial nachliefern.


RT MacThunderapple / Tüünstedter Nachrichten Manufaktur

Donnerstag, 30. August 2018

Tüünstedt  –  30. August 2018  –  Während der maritimen Rum-Zuteilung
Es ist wieder soweit:
Seeschlacht im Ärmelkanal    
    Die nächste große See-Schlacht im Ärmelkanal steht vermutlich kurz bevor. Es geht angeblich um Jakobs Muscheln. Während die Franzosen wegen Jakobs Muscheln die Royal British Mussel-Fleet zunächst mal mit Stoß-Trupps attackierte, hat die britische Admiralität sofort die Grand Fleet alarmiert und samt ihrem schrägen Flugzeug-Träger auslaufen lassen. 
    In den ostfriesischen Häfen und Werften werden vorsichtshalber die Torpedos und See-Minen geputzt. Für den Fall, dass die Royal Navy mal wieder vom Kurs abkommt. 
    Nikki Störtebeeker (Tüünstedt) hat seine Schnell-Yacht aufmunitioniert und jede Menge original Tüünstedter Flatuzin-Diesel gebunkert. Er will unter der Tüünstedter Flagge Touristen-Törns bis Dünkirchen anbieten. Er rechnet u.a. mit Teilnehmern des norddeutschen Trachten-Vereins 'Bundesmarine'. 
    Auf der Werft von Gnoom & Foss werden umgehend alle verfügbaren Boote der Küstenpatrouille, sowie Nikki Störtebeekers Spezial-Kutter für Spontan-Transporte seefest gemacht (geteert und kalfatert). Auf Empfehlung von Admiral a.D. Druff (Altersheim "Zum Goldenen Kringel" / Spadenland) werden die Boote und Kutter mit kaum erkennbaren, selbstverständlich geheimen Hocheffektivitäts-Waffen ausgestattet. Manche davon sind vorsichtshalber seit 1945 getarnt eingelagert und gut bewacht worden. 
    TüKB-Bahnchef Börnie Baanersson hat reichlich zu tun mit der Verladung und dem Transport der kostbaren Fracht. Bisher hat es noch nicht geknallt, aber trotzdem sucht er vertrauenswürdige Logistik-Helfer. Und Lokführer. Und Rangierer. Und Gleisbauer.
    Die Tüünstedter Nachrichten Manufaktur will die Muschel-Seeschlacht sowie ihre globalen Begleiterscheinungen beobachten und natürlich ausführlich berichten. 

MacThunderapple / Tüünstedter Nachrichten Manufaktur



Mittwoch, 29. August 2018

Tüünstedt  –  29. August 2018  –  kurz vorm Nachmittags-Kaffee
Immer wieder mal was über die 
Tüünstedter Nachrichten Manufaktur
  Anscheinend ist im Laufe der letzten Zeit vergessen worden, welche Bedeutung eine anscheinend freie, aber überwiegend manipulierte Presse, für eine sich einigermaßen frei wähnende Bevölkerung unseres ziemlich kleinen, jedoch unglaublich unwahrscheinlichen, virtuellen Mikro-Ländchens hat. 
  Die Tüünstedter Nachrichten Manufaktur ist derzeit immer noch die erstbeste Nachrichtenquelle für so ziemlich jeden Sympathisanten des Kleinherzogtums Tüünstedt, des Kleinherzogs R.T. Leu von Tüünstedt und der immer noch selbstverständlichen Tüünstedter Kleinbahn. 
  Wir, die Redakteure der Tüünstedter Nachrichten-Manufaktur, belästigen unsere Leser möglichst nicht mit der ungeschminkten Wahrheit! Wir informieren Sie statt dessen lieber über die neuesten Gerüchte, abwegigsten Vermutungen und unsäglichsten Intrigen direkt aus dem prallen Tüünstedter Alltag. Manchmal kommentieren wir auch abwegigste Vermutungen, Halbwissen, Gerüchte sowie immer wieder gerne die unsäglichen Politiker-Intrigen in Kontinentaldeutschland und dem Rest dieses Planeten (Erde).

Derzeitige Redaktion der Tüünstedter Nachrichten-Manufaktur: 
Oberkommandierender RT (OK RT) 
    Kleinherzogtümlicher Generalbevollmächtigter in Hamburg-Tieloh, Area 33,
    Chefredakteur, Schriftleiter und anscheinend überhaupt irgendwie der Boss.
  Rollo von Tüünstedt, Kleinherzogtümlicher Hofberichterstatter
    und unser bester Mann für Regierungs-Kontakte. 
  Susi Skript, offiziell immer noch Volontärin. Wie überall bei der Presse
    zuständig für Jobs, zu denen die Kollegen keine Lust haben.
    Am 2.2. wird sie 22 (sie liebt Konfekt). 
  RT MacThunderapple, zuständig für veraltete, mittelneualte und einzigartige 
    Medientechnik, sowie Herr der Tasten – glaubt er. 
  Rocky Radab, Kraft-Fahrer sowie Stellvertreter für dütt und datt. 
  Felix Feinkorn (seriöse Fotos). 
  Luggi Linser (aufregende Fotos). 
  Diverse Informelle Mitmenschen (IM). Wie überall, lieben sie ihre Anonymität.

Praktisch untätig und deshalb im Ruhestand: 
Johnnie Käsch, Porto-Kasse und Inkasso
Hans-Herbert Hummbug, ausschweifende Reportagen. 
Ed Zetera, Fortsetzungsromane und Leserbriefe. 
K.A. Lauer, oberflächliche und vordergründige Yellow-Press Themen. 
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      OK RT (zur Zeit Außeninspektion der Küstenpatrouille)

Dienstag, 7. August 2018

Tüünstedt  –  7. August 2018
Tüünstedter Bio-Logik-Seminar
       Angeregt durch die Wildnis-Probleme in Crazyhappens und Tüünstedt beauftragte Oberkommandierender RT unseren nicht realistisch ausgelasteten Berater Theo Retisch, im Tieloh-Hauptquartier (Area 33) ein Bio-Logik-Seminar auszurichten.
       Theo Retisch erkannte sofort ein echtes Problem: Unlogisch bepflanzte Bio-Bahndämme der Tüünstedter Kleinbahn (TüKB). Während des Seminars lernten sich u.a. die Bio-Zooologin Flora Faun und der Bio-Botaniker Johannes Beer näher kennen. Sie erhielten von Kleinherzog R.T. Leu von Tüünstedt einen umfassenden Bio-Optimierungs-Auftrag samt kleinem Budget zur Verbesserung der Bio-Situation.
       Generaloberstabsfeldwebel Veelstriepen und Jägermeister Bängt Ballermann wollen die Entwicklung von Flora und Fauna (bitte nicht verwechseln mit Flora Faun) am Bahndamm sorgfältig beobachten. Veelstriepen wegen eventueller neuer Camouflage-Ideen. Bängt Ballermann hofft auf Möglichkeiten, endlich mal wieder im Unterholz erfolgreich jagen zu können.



Vor-Ort-Besprechung mit den Seminar-Teilnehmern.
Von Links: Generaloberstabsfeldwebel Veelstriepen (ohne Stabshelferin), Bängt Ballermann (ohne Hund), Theo Retisch, Johannes Beer, Flora Faun, dahinter Kleinherzog R.T. Leu von Tüünstedt, Susi Skript und RT MacThunderapple (neben dem Porsche).


       Die Reporter der Tüünstedter Nachrichten Manufaktur wollen vorausschauend alle fünf intensiv beobachten und ggf. über ihre einschlägigen Aktivitäten mehr oder weniger ausführlich berichten. 
– Susi Skript / Tüünstedter Nachrichten Manufaktur –



Samstag, 4. August 2018

Tüünstedt  –  4. August 2018
Unbekanntes Genie entdeckt
       Am ersten warmen Sonnabend im August erreichte eine Anfrage aus Lame Spring / Crazyhappens das Tüünstedter Tieloh-Hauptquartier. Chief Iron Horse persönlich schrieb: 
„Ich habe gerade erfahren, dass sich im Tüünstedter Inselumland eine bisher unbekannte Person namens Anno Nüüm aufhalten soll. Stimmt das ?“
       Unsere Antwort ist natürlich kurz und bündig.  „Ja, das stimmt.“ Es handelt sich um Anno Nüüm aus der Großfamilie Nüüm. Sein Vater Pseudo gilt als ziemlich schüchtern und verkleidet sich gern als Kino-Held. Seine knallblonde Mutter Süüno soll aus Finnland stammen. Eine Frau mit unglaublichem Wortschatz. Von Anno wird erzählt, dass er gerne kritische bis beleidigende Kommentare in die Welt zwitschert. Allerdings ist er noch nie in Flagranti erwischt worden. Das macht ihn natürlich für die Tüünstedter Nachrichten Manufaktur interessant. Zur Zeit wird Anno Nüüm von Schwester Hildegard und Doc Pille bei einem iKuh-Test getestet. Wir sind alle sehr gespannt. 
       Chief Iron Horse fragte nach: Mit welchem Name hat denn Anno Nüüm seine Einverständniserklärung zur Testung seines iKuhs unterschrieben ?
       Rollo von Tüünstedt meint dazu: „Bei sowas wird in Tüünstedt kein großes Bohei* gemacht. Setzen, Fragen beantworten, fertig.“ 
       Kurz vor dem Abendessen gab das Test-Komitee bekannt, dass Anno Nüüm im berüchtigten kalifornischen iKuh-Test ( CalTec / Pasadena ) erstaunliche 185 Punkte erzielt hat. Anno Nüüms Kommentar dazu war auch erstaunlich: "Shit ! Das sind zwei Punkte weniger als Sheldon Cooper erreicht hat. Ich hab wenigstens 190 Punkte oder mehr erwartet." 
       Doc Pille strahlte trotzdem stolz: "Das machen unsere Tüünstedter Gene. Einfach genial, der Bengel. Und er sieht so unverschämt gut aus". 
       Schwester Hildegard sah dagegen ziemlich misstrauisch aus und knurrte kurz angebunden: "Mmm, ich weiß nicht, ich weiß nicht. Ich glaub, der hat 'ne Macke". 
       Rollo von Tüünstedt hat die Redakteure der Tüünstedter Nachrichten Manufaktur davon unterrichtet, dass Anno Nüüm vorerst einen unverbindlichen, aber unbefristeten Beratervertrag erhält. Wie Anno Nüüm praktisch eingesetzt wird, entscheidet die Redaktionsversammlung von Fall zu Fall.
       Susi Skript / Tüünstedter Nachrichten Manufaktur
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* Synonyme für Bohei:
Aufhebens, Brimborium, Gesums, Getue, Gewese, Tamtam, Theater, Trara, Zirkus; salopp: Geschiss


Donnerstag, 21. Juni 2018

Tüünstedt  –  21. Juni 2018
Finanz-Paradies Tüünland?
       OK RT hat aus der fernen Finanz-Metropole Hongkong per Telefon ein seltsames Kreditangebot erhalten. 
OK RT ist bei solcherart seltsamen Angeboten immer ziemlich misstrauisch. Er hat sich also erst einmal guten, aber billigen Rat eingeholt. 

       Unser globalweit arbeitender Rechts-und Unrechts-Anwalt Juri Stophoulos (aus Athen oder so ähnlich, siehe Foto) hat OK RT soeben geraten, Tüünland nicht unter Wert zu verscherbeln. Oder zu verpfänden. Oder so ähnlich. 

 Juri Stophoulos 

       Allein schon die mindestens Tausend möglichen Briefkästen für Global Player würden pro Jahr 1.200 000,00 EUR an Miete einbringen. Ein zinsloser Kredit mit 10 Jahren Laufzeit sollte also mindestens 20.000 000,00 EUR betragen, damit noch ein wenig Kleingeld für Tüünland übrig bleibt. 
       Unsere Tüünstedter Führungs-Spezialisten (derzeit alle im Tieloh-HQ versammelt) wollen sich in der nahenden Sommer-Pause mal näher mit dieser Idee befassen. 
       MacThunderapple / Tüünstedter Nachrichten Manufaktur


Dienstag, 19. Juni 2018

Tüünstedt  –  19. Juni 2018
Weit gestürzt und hart gelandet
       Nikki Störtebeeker ist stinksauer und nöölt rum. Er ist nämlich vor einigen Tagen vom Kai gestürzt und auf dem harten Deck eines Schiffes gelandet. Das war so glatt, dass er gleich bis zur gegenüberliegenden Bordwand durchgerutscht ist und sich dabei die Schulter auskugelte – wie man sowas wohl nennt. Das tat weh. Irgendwie hat er es aber ohne Hilfe zu Doc Pille und Schwester Hildegard geschafft. Die haben zwar das Gelenk erstmal wieder eingekugelt, ihn aber auch zwecks schneller Operation in ein kontinentaldeutsches Krankenhaus geschickt. Die dortigen Knochenflicker würden sowas dauernd bei Sportlern aller Sportarten reparieren. Sagt Doc Pille.
       OK RT und Rollo von Tüünstedt begleiten Nikki. Trotz seiner ziemlich gereizten Laune. „So’n Schiet“ schimpft Nikki. „Die Kieler haben ihre Woche und ich bin nicht dabei. Bloß, weil die Bizeps-Schot irgendwo gerissen ist und ich nun das Ruder nicht bedienen kann. Verdammter Klabautermann, verdammter!“. 
       Kleinherzog R.T. Leu von Tüünstedt empfiehlt allen anderen Tüünstedtern, während der nächsten Wochen eine gemütliche Sommerpause einzulegen und alle gefährlichen Arbeiten zu vermeiden. Die Tüünstedter Kreisbahn stellt vorerst den Verkehr ein, und P.O.Tjomkin stellt die Bauarbeiten in der Hafenstraße ein. Auch Gnoom und Foss reparieren keine Schiffe in dieser Zeit. Nur die Journalisten der Tüünstedter Nachrichten Manufaktur sollen weiterhin die Lage der Welt beobachten und darüber berichten.
       Susi Skript / Tüünstedter Nachrichten Manufaktur 

Sonntag, 17. Juni 2018

Tüünstedt  –  17. Juni 2018
Bohrende Fragen
       Dicht an der Süd-Grenze des Tieloh-HQs wird derzeit professionell gebohrt. Jedoch nicht von uns Tüünstedtern! Die kontinentaldeutschen Bohr-Männer schweigen eisern und verraten nicht, wonach sie bohren. Ihr Vorrat an Rohren würde grob geschätzt immerhin bis zu 100m tief in die Erde hinein reichen. 
       Theo Retisch vermutet kostbares Edelsalz in der Tiefe. Schwester Hildegard dagegen hofft auf heilsames Mineralwasser. Generaloberstabsfeldwebel Veelstriepen erinnert sich an die militärische Vergangenheit der Gegend und spekuliert auf Wunderwaffen-Sprengstoff des Typs A-45. Die meisten von uns rätseln erstmal ratlos weiter. 
       Dank der Hartnäckigkeit unserer IMs können wir nun bestätigen, dass die Bohrer-Mannschaft tatsächlich nach warmem Wasser sucht. Falls sie genug davon findet und die Wärme ausreicht, soll damit unter anderem die Wintertemperatur unseres Tieloh-Hauptquartiers mildernd beeinflusst werden. Dagegen ist natürlich nichts einzuwenden, erspart uns das doch erhebliche Kosten für Kamin-Holz und Grill-Kohle.
       Luggi Linser hat heimlich Fotos vom Bohrgerät gemacht, während die Bohrer-Mannschaft sich in der Pause ein Fußballspiel angeschaut haben (die BBU-Jungs haben gewonnen).

   
       Tiger-Lilly und Paul Panzer finden das Bohrgerät richtig niedlich. Sie überlegen, sich so ein Gerät in den Tüünstedter Werkstätten auf einem bisher unbenutzten Panzer-0,5  Fahrgestell selbst aufzubauen. "Löcher bohren zu können ist immer gut. Wir könnten ja zum Beispiel auf Stupidium stoßen" meinte Tiger-Lilly bei einem heimlichen Gespräch. 
       Susi Skript / Tüünstedter Nachrichten Manufaktur 

Mittwoch, 6. Juni 2018

Tüünstedt  –  6. Juni 2018
Unruhe im Container-Dorf
       Die meisten Tüünstedter wohnen seit dem Untergang im Herbst 2015 in 20ft-Containern auf dem Gelände der Rolloburg. Auch wenn sich dort einige „Container-Paare“ zusammengefunden haben, ist die soziale Kontrolle manchmal doch zu einengend und nervig. Manche Paare wünschen sich deshalb gelegentliche Ausflüge „ins Grüne“.
  Schutztruppen-Stabshelferin Irony Airsteam fragte neulich unter anderem nach der Wohnqualität eines typischen Crazyhappener Tipis. U.a. möchte sie gerne wissen, ob es in den typischen Tipis der Crazyhappener diskrete Hintertüren für heimliche Besucher gibt. Irony überlegt nämlich, ob sie Generaloberstabsfeldwebel Veelstriepen so ein Crazy-Tipi für den Wochenend-Trip schenkt oder doch lieber ein modernes Ein- bis Zweimann-Notzelt. 
       Eine Antwort von Chief Iron Horse (Crazyhappens) kam prompt. Ein Crazy-Tipi sei schneller auf- und abgebaut. Und bei Sturm stünde es wegen seiner aerodynamischen Form stabiler. Wenn es einen Rauchfang hat, könne man darin auch ein warmes Feuerchen machen. Das ginge im Ein- bis Zweimann-Notzelt nicht. 
       Irony und ich glauben zwar an das Sturm- und Feuer-Argument, aber nicht, dass so ein Crazy-Tipi schneller steht. Wir haben nämlich in einem Globustrottel-Laden gesehen, wie man ein Ein- bis Zweimann-Notzelt auf den Boden wirft und es sich dann selbst aufbaut. Mach das mal mit dem Tipi-Material. Nachteil: Das Notzelt hat keinen diskreten Hintereingang. 
       Chief Iron Iron Horse sagt weiter: „Beim Crazy-Tipi legst du drei Stangen auf den Boden, bindest sie im oberen Bereich zusammen und stellst das "Dreibein" hin. Restliche Stangen dran, "Haut" drumherum und fertig. Das Crazy-Tipi hat einen großen, kreisförmigen Notauseingang am Boden. Plane hoch und tschüss – und das in jede Richtung. Das kann ein Notzelt nicht.“ 
       Tiger-Lilly und Paul Panzer sind ebenfalls interessiert an einem Wochenend-Zelt. Bisher sind sie mit der Krupp-Protze zum Zelten gefahren und haben auf der Ladefläche geschlafen. Die Dach-Plane sei aber trotz Petroleum-Lampe nicht wirklich romantisch. Meint Lilly. Sie würde gerne mal vom Crazy-Tipi-Boden aus durch den geöffneten Rauchfang die romantischen Sternchen zählen. Auch das geht im Notzelt nicht. 
       Auch Rocky Radab und sogar Schwester Hildegard sagen, sie würden gerne mal im Grünen übernachten und nicht nur immer in den Containern auf dem Gelände der Rolloburg. Und Rockys BMW-Beiwagen sei schädlich für Hildegards Bandscheiben! Obwohl die beiden sonst immer recht hart im Nehmen und Geben sind. 
       Susi Skript / Tüünstedter Nachrichten Manufaktur
(Ich glaub, ich muss mich gleich mal mit MacThunderapple über unsere „Reporter-Ausrüstung“ unterhalten. Die Sitze des Porsche Jagdwagens sind für Übernachtungen auch nicht ideal)

Dienstag, 22. Mai 2018

Tüünstedt  –  22. Mai 2018  –  während die Frühstückseier kochen
Altes und Neues über die 
Tüünstedter Nachrichten Manufaktur
  Möglicherweise ist im Laufe der Jahre vergessen worden, welche Bedeutung eine anscheinend freie, aber überwiegend manipulierte Presse, für eine sich einigermaßen frei wähnende Bevölkerung unseres ziemlich kleinen, jedoch unglaublich unwahrscheinlichen, virtuellen Mikro-Ländchens hat. 
  Die Tüünstedter Nachrichten Manufaktur ist derzeit immer noch die erstbeste Nachrichtenquelle für so ziemlich jeden Sympathisanten des Kleinherzogtums Tüünstedt, des Kleinherzogs R.T. Leu von Tüünstedt und der irgendwie selbstverständlichen Tüünstedter Kleinbahn. 
  Wir, die Redakteure der Tüünstedter Nachrichten-Manufaktur, belästigen unsere Leser möglichst nicht mit der ungeschminkten Wahrheit! Wir informieren Sie statt dessen lieber über die neuesten Gerüchte, abwegigsten Vermutungen und unsäglichsten Intrigen direkt aus dem prallen Tüünstedter Alltag. Manchmal kommentieren wir auch kontinentaldeutsche und globale Gerüchte über abwegigste Vermutungen und unsäglichste Intrigen.

Derzeitige Redaktion der Tüünstedter Nachrichten-Manufaktur: 
Oberkommandierender R.T. (OK.R.T.) 
   Kleinherzogtümlicher Generalbevollmächtigter in Hamburg-Tieloh, Area 33,
    Chefredakteur, Schriftleiter. Anscheinend überhaupt irgendwie der Boss.
Rollo von Tüünstedt, Kleinherzogtümlicher Hofberichterstatter
    und unser bester Mann für Regierungs-Kontakte. 
Susi Skript, offiziell immer noch Volontärin, fleißig, 
    und wie überall bei der Presse zuständig für Jobs, zu denen die Kollegen
    keine Lust haben. Am 2.2. wird sie 22. 
RT MacThunderapple, zuständig für veraltete, mittelneualte 
    und einzigartige Medientechnik, sowie Herr der Tasten – glaubt er. 
Rocky Radab, Motorrad-Fahrer (?) und Stellvertreter für dütt und datt. 
Felix Feinkorn (seriöse Fotos). 
Luggi Linser (aufregende Fotos). 
Diverse Informelle Mitmenschen (IM).
Johnnie Käsch, Porto-Kasse und Inkasso – nur noch selten im Einsatz. 

Praktisch im Ruhestand: 
Hans-Herbert Hummbug, ausschweifende Reportagen. 
Ed Zetera, Fortsetzungsromane und Leserbriefe. 
K.A. Lauer, oberflächliche und vordergründige Yellow-Press Themen. 
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      OK.R.T. (zur Zeit in Kontinentaldeutschland unterwegs)

Montag, 21. Mai 2018

Tüünstedt  –  21. Mai 2018
Wie ticken die Tüünstedter eigentlich so?
  Immer wieder stellen ahnungslose, kontinentaldeutsche Geheim-Psycholozisten und weltweit analysierende, globalische Geheim-Psycholozisten sich die Frage, was für ein gesellschaftsrelevantes Persönlichkeitsbild die Tüünstedter denn ganz allgemein so haben. 
  Oberkommandierender R.T. ist ein fundierter Kenner der Tüünstedter Seele. Glaubt er. Seine Einschätzung formulierte er so: „Der Tüünstedter an sich ist ein präpragmatischer, liberalprogressiver Sozialpatriot. Folglich ist er oft auch tüüntüüpisch obstinaatsch.“
       Susi Skript / Tüünstedter Nachrichten Manufaktur

Samstag, 12. Mai 2018

Tüünstedt  –  12. Mai 2018
Zurück aus Preußisch-Südwest-Afrika
      Das Werkelburger Werkelwerk hat kurz vor der angekündigten Katastrophe noch ein angeblich "schamloses 0e-Modell" des zumindest bei Tüünstedtern bekannten, kurzen Otavibahn-Packwagens gefertigt und geliefert. 
      Bei der ersten Vorstellung des Wagens wurde er mit der hier ebenfalls bekannten Schlepptender-Dampflok 99 4608 von Bahnchef Börnie persönlich bis zum Haltepunkt Rampe gefahren. 


      Zum Fototermin erschienen auch Kleinherzog R.T. Leu von Tüünstedt, Rollo von Tüünstedt (Kleinherzotümlicher Hofberichterstatter), und unsere beliebte Volontärin Susi Skript von der Tüünstedter Nachrichten Manufaktur, selbstverständlich begleitet von unserem großartigen Kommunikations-Spezialist RT MacThunderapple. Direktor Thomas Heller der Werkelburger Werkelwerke konnte leider nicht so spontan vor dem Mobphone-Objektiv von Luggi Linser erscheinen. 
      Wir hoffen nun alle, dass der typisch preußisch-deutsche Packwagen deutlich zur Steigerung des Fracht- und Passagier-Aufkommens beiträgt. Immerhin sind Mehrzweck-Wagen wie dieser Kolonial-Typ in Tüünstedt sehr beliebt. 
      Susi Skript / Tüünstedter Nachrichten Manufaktur 




Sonntag, 29. April 2018

Tüünstedt  –  29. April 2018
Alter Kamerad
      Wir haben heute einen alten Wehrmachts-Kamerad samt seinem Mauser Karabiner 98b im Tieloh-HQ empfangen. Der ehemalige WM-Feldwebel Steiner hatte immer noch seine alten Kampfklamotten samt Stahlhelm an, kam aber mit einer Empfehlung von Personalvermittler Viktor Chalyshev direkt aus Vitebs / Belarus per Bahn und Postbus (!) zu uns nach Tüünstedt. 
      Nach einem satten Abendessen will GOStFw Veelstriepen Feldwebel Steiner anstelle von Bängt Ballermann in unserer Tüünstedter Schutztruppe als Scharfschützen-Trainer einsetzen. Sein Weitschieß-Karabiner soll wegen seiner bewährten Qualität noch einmal in einer speziellen Tüünstedt-Kleinserie aufgelegt werden (Mauser K98Tü). 
      RT MacThunderapple / Tüünstedter Nachrichten Manufaktur

Sonntag, 15. April 2018

Tüünstedt  –  15. April 2018
TÜÜNSCH – die Sprache der Tüünstedter

Tüünstedter Sitten und Gebräuche sowie Tüünsch und seine speziellen Begriffe werden von Kontinentaldeutschen oft nicht verstanden. Deshalb hier mal wieder ein paar Erläuterungen. 
Die Liste ist unvollständig und vermutlich nicht für eine wissenschaftliche Dissertation geeignet.
Keine Gewährleistung bei unpassender Anwendung.

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Tüünstedter Rechtschreibung:
Lang betonte Vokale werden verdoppelt : Tüünkram, Plüüsch, Klookschiiter.
Kurz betonte Konsonanten werden verdoppelt : Sabbel, Appel, Pütt, gnaddelig.
Zeichensetzung sowie Groß- und Kleinschreibung nach Lust und Laune.
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Tüünstedter Aussprache:
Tüünsch wird ziemlich genuschelt. Das g am Ende wird wie ein weiches ch ausgesprochen: drööch, gnaddelich, lussdich. 
Bei der Endung auf el, en und es wird gerne das e vergessen: Beern statt Beeren, Birn statt Birnen, Klüüsn statt Klüüsen, nööln statt nöölen, Büdl statt Büdel, Abbl statt Appel (Apfel).
Auch das t, das r und das k werden gelegentlich „verschliffen“. Dann wird aus Hamburg Hamboäch, aus Barmbek wird Baambeeg, aus Berlin wird Bäälin, aus Bier wird Biiä, aus Lokführer wird Loggfüürä. Ein mittleres t wird zum d (lussdich satt lustig), Daddl statt Dattel 
Das früher so markante ssspitze Anfangs-S – der ssspitze Ssstolperssstein – erliegt zunehmend dem Terror des warmweichen süddeutschen sch: Also schpidser Schdolberschdein, Schdingbüdl, Schdube, Schdeffanii.
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Zur Begrüßung Küsschen links, Küsschen rechts geed gaanich !
„Moin“ oder etwas freundlicher „Moin Moin“, und falls man die Leute wirklich mag, leicht mit dem Kopf nicken. Fertig!
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Tüünstedter Begriffe (unvollständig):

Appel  –  Apfel 
appeldwatsch  –  unsinnig, seltsam, albern
anköteln  –  anbiedern, aufdringlich einschmeicheln

Bangbüx  –  Angsthase
basch  –  ungehobelt, frech, kess (basche Deern)
Bikkbeern  –  Blaubeeren
Bonnsche  –  Bonbon
Brass  –  schlechte Laune
brääsig  –  dickfellig, träge, behäbig,
Buddel  –  Flasche
Büdel  –  Beutel
Büschen Wind  –  Sturm
buuten un binnen  –  draußen und drinnen 
Buttje  –  kleiner Junge / kleiner Mann

Deern  –  Mädchen (schelmisch auch für Frauen)
Döösbaddel  –  Dummkopf
Dööntjes  –  kurze, schräge Erzählungen
dröög  –  trocken, langweilig
Dröönbüdel  –  langsamer, bedächtiger Kerl
duun  –  betrunken

eisch  –  1. ungezogenes Kind (eischer Lümmel)
         –  2. schick / adrett gekleidet (eische Deern)

Feudel  – Wischmopp
Flunnsch moken  –  schmollen, unwilliges Gesicht machen
Fruunslüüd  –  Frauen
Fofftein  –  (Fünfzehn) Arbeitspause

gediigen  –  merkwürdig, seltsam (positiv kritisch)
gnaddelig  – schlecht gelaunt
Glitsche  –  glattes Wegstück (Eis-Glitsche)
Göör  –  freches Kind

Hööge / höögen  –  Vergnügen / sich vergnügen
Hööker  –  Händler (Gemüse, Kohlen etc.)
Hutschefiidel  –  sehr kleines Auto

jachtern  –  herumtollen, hetzen
jiipern  –  unbedingt haben wollen

Kaffeeklappe  –  Kiosk
keen Grütz unner de Mütz  –  dumm 
klamüüstern  –  (utklamüüstern) was ausdenken
kleien  –  kratzen (klei di an’n Mors)
Klokk  –  Uhr (klokk Veer / Vier Uhr)
Klookschiiter  –  Klugscheißer 
klöönen  –  gemütlich plaudern (Klöönschnakk)
klöterig  – unwohl (bregenklöterig = Kopfschmerzen)
Klunntjes  –  Kandiszucker für’n Tee
Klüüsen  –  Augen (dicke Klüüsen = geschwollene Augen)
krüüsch  –  kritisch, wählerisch
Kööm  –  Kümmel (Schnaps mit Kümmel)

lütt  –  klein
Lüüd  –  Leute

Makker  –  grober Kerl
Mannslüüd  –  Männer
middenmang  –  mittendrin
Missingsch  –  Hamburger Mundart, ziemlich gemischt
Mors  –  Hintern, Arsch

nöölen  –  quengeln, meckern, nörgeln,
Nukkelpinne  –  kleines langsames Boot oder Auto

obstinaatsch  –  widerspenstig, aufsässig, renitent

pliitsch  –  schlau, pfiffig 
piisaggen  –  jemanden ärgern, quälen,
Plünn  –  Kleidung, Sachen
Plüüschmors  –  Hummel 
puulen  –  etwas auspuhlen (Erbsen, Krabben etc.)
Puuschen  –  bequeme Hausschuhe aus Filz
pusseln  –  fummeln, basteln (rumpusseln)
Pütt  –  Eimer
püttschern  –  Flüssigkeit verschütten 
                 –  umständlich handwerken

Quiddje  –  vorlauter, aber ahnungsloser Nicht-Tüünstedter 

rammdöösig  –  Kopfschmerzen, benommen,
Rundstück  –  Brötchen, Schrippe, Semmel

Sabbel  –  Mund
sabbel nich, dat geit  –  rede nicht, das funktioniert
Sabbelknochen  –  Mobilphone / Handy 
Schiit  –  Scheiße
Schiitbüdel  –  Kleinkind mit Windel (liebevoll gemeint)
schnakken  –  reden (mehrdeutig)
Schnakker  –  Redenschwinger ohne Wert
snoopen  –  naschen
Sottje  –  Schornsteinfeger
Swutsch  –  „um die Ecke gehen“, in die Kneipe etc.
suutje  –  bedächtig, gemütlich, langsam

Tüdelkram  –  (unnützer) Kleinkram
tüdelig  –  verwirrt

Udl  –  Polizist (heute fast überall Bulle genannt)

versuusen  –  verlegen, verschlampen
verklaaren  –  erklären

Woddeln  –  Wurzeln, Möhren, Karotten

Zampelbüdel / Zampel  –  Stoffbeutel mit Schulterriemen (kleiner Seesack)
zappnduuster  –  stockdunkel / alles zu spät

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Rollo von Tüünstedt und Schwester Hildegard diskutieren schon eine Weile, ob das Tüünstedter Genuschel auch in die Tüünstedter Rechtschreibung einfließen sollte. 
Theo Retisch und Oberkommandierender RT geben dagegen zu bedenken, dass normale Kontinentaldeutsche uns dann garnicht mehr verstehen würden. 
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Susi Skript / Tüünstedter Nachrichten Manufaktur

Mittwoch, 4. April 2018

Tüünstedt  –  04. April 2018
April ohne Scherz ?
      Bisher ja. Nachdem auch die Tüünstedter im März unter Seuchen und Zipperlein litten, fängt der April hier etwas angenehmer an. 
      Die Ostereier wurden allesamt verputzt. Der Zuckerpegel wie auch der Wasserstand im Hafen stehen auf mittlerem Normalmaß. Schwester Hildegard ist zufrieden und erlaubt allen Tüünstedtern eine Tasse Kaffee mit zwei Stücken Zucker zum Frühstück.
      Tiger-Lilly und Paul Panzer verpassen ihren Tüünstedter Sonder-Kraftfahrzeugen (Sd.Kfz.) ein „Upgrade“. Immerhin hört man an der Nordost-Küste nach wie vor den Warnruf „Die Russen kommen“ aus Richtung der Kadetrinne. Nikki Störtebeeker versucht gerade, spezielle 8,8cm-Torpedos für die Tiger und Panther der Schutztruppe zu besorgen. Die Küstenpatrouille ist gespannt auf deren Wirkung. 
      Bahnchef Börnie Baanersson teilt mit, dass die TüKB (Tüünstedter Kleinbahn) nicht streikt ! Alle vorhandenen Strecken können berollt werden. Die Besitzer der Privat-Lokomotiven und Draisinen müssen sich für spontane Fahrten beim TüKB-Dispatcher (Börnie Baanersson) per Mobphone anmelden und erhalten dann ggf. auch die Fahrerlaubnis für ihren Gleisabschnitt per Mobphone. Das funktioniert prima. Bisher ist noch niemand beim Fahren eingeschlafen. 
      Nur die Fortschritte beim Tüünstedter Hausbau lassen zu wünschen übrig. P.O.Tjomkin (Provisorische Attrappen) entschuldigt sich mit Zeitmangel und Frost. Nach einer kurzen Besichtigung der Hafenstraße knurrte Kleinherzog R.T. Leu von Tüünstedt etwas mürrisch.
      Susi Skript / Tüünstedter Nachrichten Manufaktur