Freitag, 29. April 2016

Besuch aus Hongkong

       Überraschend hatte neulich der in Feucht-Asien bekannte Wasserbau-Architekt Waat Nu im Tieloh-HQ angerufen und sein Interesse an Neu-Tüünland bekundet. Er ist in Do-It-Yourself-Kreisen ein bekannter Wasserbau-Architekt (?) für Sumpfhäuser und glaubt, er könne bei der Landgewinnung behilflich sein.
       Gestern morgen rief er wieder an, und erklärte uns, dass er und sein Sekretär am Abend am Fliegerhorst Fuhlsbüttel (HAM) eintreffen würden. Er möchte mit uns die Details seiner Mitarbeit an Neu-Tüünland besprechen.
       Klar, dass alle Anwesenden ex-Tüünstedter ziemlich überrascht waren. Schnell wurde besprochen, was zu tun sei. Susi Skript und Tiger-Lilly verschwanden erstmal im Badezimmer. Der Kleinherzog bestand darauf, der Etikette zu genügen: Er erwarte von jedem gebügelte Socken und Taschentücher. Rollo v.T. alarmierte Smut Smutson, er möge bitte irgendwas asiatisches mit Ente vorbereiten. 
       Nachdem sich am späten Nachmittag alle vorhandenenen HQ-Mitglieder „stadtfein“ hergerichtet hatten, fuhren wir mit der S-Bahn zum Fliegerhorst Fuhlsbüttel (HAM) und positionierten uns unübersehbar vor dem Ankunfts-Ausgang. Nach der üblichen Verspätungszeit von reichlich zwei Stunden konnten wir Waat Nu und seinen ungewöhnlichen Sekretär (?) Hao Tsu begrüßen. Selbstverständlich wurde sofort das obligatorische Begrüßungsfoto gemacht, bevor wir mit der S-Bahn zurückfuhren und uns im Tieloh-HQ an der warmen Heizung versammelten.



von Links: Rollo v.T., Kleinherzog R.T. Leu von Tüünstedt, 
Tiger-Lilly, Susi Skript, Waat Nu, Sekretär (?) Hao Tsu, 
Fat Old Lion (Ami Style), Rocky Radab, RT MacThunderapple.

Smut Smutson hatte zur folgenden Besprechung im Tieloh-HQ Ente ála Thai zubereitet, weil das am schnellsten ging (Klartext: Der Thai-Imbiss konnte ausreichend Ente, Gemüse, Reis und ne pikante Soße liefern). Anscheinend waren alle mit dem Essen zufrieden. 
Nur Schwester Hildegard, Schwester Ingeborg und Steffi waren muffig, weil sie das HQ aufräumen sollten. Zum Trost bekamen sie ein Mon Cherie aus dem Kühlschrank. 


Susi Skript / Tüünstedter Nachrichten Manufaktur

Donnerstag, 28. April 2016

Wie komme ich zur Baustelle?
Fragte Oma Ganzguts Verlobter Opa Nichtschlecht. bevor er aus Lame Spring abfuhr.
Sobald er die Küste erreicht hat, sollte er sich mitsamt seines EAGs (Erd-Arbeits-Gerät) westlich von Boltenhagen oben an den Rand der Steilküste stellen und so tun, als wolle er arbeiten. Das stört dort niemanden. Die Eingeborenen kennen solchen Anblick noch von „damals“ und Touristen interessiert Arbeit schon mal garnicht. 
Opa Nichschlecht muss dann allerdings warten, bis Nikki Störtebeeker ihn mit dem Panzer-Prahm abholt und zur Baustelle schippert. Während der Wartezeit kann Opa Nichtschlecht gerne mittelgroße Feldsteine von den Äckern sammeln. Die benötigen wir für das Außenriff (siehe Musterinsel). Das gilt im Prinzip auch für weitere Arbeitswillige.

RT MacThunderapple / Tüünstedter Nachrichten Manufaktur

Dienstag, 26. April 2016

Guten Abend,
       es stimmt schon, dass Kleinherzog R.T. Leu von Tüünstedt und der derzeitige Oberkommandierende RT im Tieloh-Hauptquartier im letzten Winter nicht gut beisammen waren. Aber sie wurden die ganze Zeit über hervorragend betreut und von alten Freunden unterstützt ! Dafür bedanken sich Kleinherzog R.T. Leu von Tüünstedt und der derzeitige Oberkommandierende RT !
       Mittlerweile haben sich beide wieder einigermaßen berappelt, so dass außer Plänen für ein „Neu-Tüünland“ auch schon praktische Vorarbeiten in Angriff genommen werden.
       Nikki Störtebeeker hat den alten Standort der Insel Tüünstedt vorsichtig vermessen und festgestellt, dass die meisten Teile wie ein Riff nur knapp unter der Wasseroberfläche liegen. Er meint, dass er mit einer Klappboden-Schute ganz unauffällig den zukünftigen Inselgrund aufschütten könnte, zumal sich zur Küste hin schon wieder permanente Nebelbänke zeigen. Eingeborene und Touristen an der kontinentaldeutschen Ostsee-Küste dürften nicht allzuviel wahrnehmen.
       Die von den Crazyhappeningern angebotene Hilfe mit diversen Erdarbeitsgeräten wie auch einem Wasserbagger nehmen wir gerne an. Es gibt schließlich viel zu tun.
       Leider müssen wir Spooky Peephole wohl etwas enttäuschen. Tiger-Lilly grinst breit und sagt, dass Spooky sie offensichtlich beim Bemalen eines Farbmuster-Dummies beobachtet hat. 
       Paul Panzer, der eigentliche Eigentümer des richtigen Tigers, will nämlich erstmal sehen, wie sich so eine Tarnung als Baugerät visuell auswirkt. Paul und Lilly schütteln sich zwar vor Entsetzen, aber angesichts des überengagierten Kieler Panzer-Staatsanwaltes wollen sie doch lieber mit diskreter Ziviltarnung vorfahren. 
       Die Tüünstedter Nachrichten Manufaktur will weiterhin über alle Neu-Tüünland-Ideen und Ausführungen berichten. Wie schon früher, sollten die geneigten Leser auch weiterhin zwischen virtuosen Konzepten und virtueller Realität zu unterscheiden lernen. Glauben Sie nichts, und vom Rest nur die Hälfte.

RT MacThunderapple und Susi Skript / Tüünstedter Nachrichten Manufaktur

Das Landgewinnungs-Projekt 

„Neu-Tüünland“

       Mitte April 2016 wurden die überlebenden Tüünstedter durch eine seltsame Meldung aufgeschreckt. Ein Unbekannter verwendete den Begriff „Neu-Tüünland“ als Ortsangabe. Wir – die Bewohner des Tieloh-Hauptquartiers – wurden hellwach. „Neu-Tüünland“ durften wir nicht irgendwem überlassen, da mussten wir selbst aktiv werden. 
       Zuerst prüften wir mal, ob man das alte Tüünstedt mit geophysikalischen Maßnahmen vielleicht wieder anheben könnte. Schnell stellten wir fest, dass wir keine Mittel hatten, eine weitere Kontinentalplatten-Verschiebung des Tüünstedt-Plattenspornes auszulösen und in unserem Sinn zu beeinflussen. Soetwas können ja noch nicht einmal die US-Amerikaner in Kalifornien. 
       Dann bekamen wir einen Tipp von unseren Verbündeten aus Lame Spring / Crazyhappens. Sie sandten uns ein Foto der winzig kleinen Insel „East Sister Rock Island“ 

East Sister Rock Island / Florida

       Dieses Inselchen ist der Auslöser für eine Idee, an der jetzt alle wieder mit dem Tieloh-Hauptquartier verbundenen Tüünstedter mehr oder weniger intensiv, aber begeistert weitertüünen: Wir wollen uns unser „Neu-Tüünland“ im offenen Meer selbst bauen. Was im Atlantik machbar ist, sollte in der seichten Flachwasserzone der Ostsee auch möglich sein.


Das Neu-Tüünland-Projekt an fast genau der Insel-Position des alten Kleinherzogtums Tüünstedt, und auch der berühmte, permanente Nebel erscheint bereits wieder über der versunkenen Vergangenheit.

       Unser mittlerweile gesundheitlich ein wenig rehabilitierter Kleinherzog R.T. Leu von Tüünstedt will das notwendige Kapital für die Vorarbeiten zur Verfügung stellen.
       Nikki Störtebeeker will nach geeigneten „Flachwasser-Gebieten“ vor der kontinentaldeutschen Ostsse-Küste suchen. Er glaubt, dass eventuell sogar eine Lage über dem versunkenen Tüünstedt geeignet ist für das erste Tüünland-Projekt. 
       Paul Panzer und Tiger-Lilly wollen ihre Panzer und LKWs zu Baustellen-Fahrzeugen umdekorieren, obwohl beide sich angewidert schütteln, wenn sie sich ihren geliebten Kampfpanzer Tiger 1 mit gelb-schwarzem Anstrich, Warnleuchte und Räumschild vorstellen.
       Rocky Radab ist aber sogar bereit, mit gelber Warnweste und gelbem Helm Motorrad zu fahren.
       RT MacThunderapple und Susi Script wollen die „externe Projekt-Darstellung“ intensiv optimieren, mit der Hoffnung, dass sich außer Kapital-Investoren auch weitere ex-Tüünstedter melden und beim Projekt „Neu-Tüünland“ mitarbeiten.

Mit freundlichem Gruß,
Rollo von Tüünstedt / Kleinherzogtümlicher Hofberichterstatter

Sonntag, 17. April 2016

Donnerwetter
       Da bin ich gerademal ein paar Tage unterwegs auf der Rückfahrt von Lame Spring in den Norden, und schon schlägt bei meiner Omi Gerti Ganzgut der Frühling zu.  Na gut, auch sie folgt nur dem Ruf der Hormone. Gegen die der Mensch an sich sich kaum wehren kann. Bei ihrem Auserwählten scheint sich ja die gleiche Ursache auszuwirken. Wie physiophilopsychisch (ein wissenschaftlicher Begriff, sagt Rocky).
      Ich bezweifle allerdings, dass meine Omi den Opa von Garnichtschlecht nur wegen seines Titels oder seines angeblichen Reichtums heiraten will. Genug Geld hat sie schließlich von ihren Eltern geerbt. Die Kuller-Familie hat über viele Generationen immer genug Kies für alle Familien-Mitglieder gehabt, und mein Großonkel – Freiherr Karl von Kuller – hatte schon früher einen nützlichen Briefkasten in der Wallstraße (NY/USA hat er gesagt). Als geborene Kuller weiß ich Bescheid, wenn über Kies geredet wird.
      Nun werde ich mir für die anstehende Hochzeitsfeier wohl endlich mal ein schickes Outfit besorgen müssen. Mein öliger Blaumann sieht wirklich nicht besonders festlich aus. Susi hat mir zugesichert, dass sie mich zu geeigneten Modeläden in der Nähe des Tieloh-Hauptquartiers begleiten wird. Sie hat was von einem Jungfernstieg erwähnt und dabei verhalten gekichert. Ich werde also Morgen zusammen mit Rocky Radab in seinem BMW-R75-Seitenwagen nach Hamburg fahren. So eine Großstadt soll ja auch ihre Reize haben.
Mit freundlichem Gruß,

Elisabeth Kuller (Tiger-Lilly genannt, was mir auch lieber ist)

Samstag, 16. April 2016

Geschafft – Der Tiger ist wieder im Stall
Das letzte Stückchen Elbfahrt bis zur Landestelle kurz hinter Lauenburg war vergleichsweise ruhig und entspannt. In den Lauenburger Elbufer-Häusern waren kurz vor Mitternacht kaum noch Lichter an, so dass wir offensichtlich oder zumindest anscheinend nicht beobachtet wurden. 
Das Landemanöver zwischen zwei Buhnen bewältigte Nikki Störtebeeker bravourös. Erst machte er eine 180 Grad Wende mit Barkasse und Prahm und ließ die „Fuhre“ dann sehr vorsichtig mit Hilfe der Strömung rückwärts einlaufen. Nikki war anschließend sehr stolz, dass er dieses schwierige Manöver in dunkler Nacht ohne Kratzer bewältigt hat. 
Am Ufer wartete schon Paul Panzer auf uns. Im Licht von vier Taschenlampen wurden Rockys BMW R75 und der Kampfpanzer Tiger so schnell und leise wie möglich entladen. Nikki fuhr dann zurück in den Lauenburger Hafen. 
Ich (Tiger-Lilly), Rocky Radab und Paul Panzer fuhren leise und diskret den Waldweg hinauf zu Bauer Glüsing und stellten unsere Fahrzeuge endlich sicher in den Scheunen unter. 
Rocky und ich telefonierten noch nachts mit der Langdrahtantennen-Nachtwache im Tieloh-Hauptquartier. RT MacThunderapple beglückwünschte uns zur sicheren Heimkehr und erzählte mir brühwarm die letzten Lame Springer Gerüchte über meine Omi Oma Ganzgut und einen gewissen Opa Nichtschlecht. Ich bin baff und werde mich Heute Mittag erstmal um die neuesten Nachrichten kümmern. 

Tiger-Lilly / mit technischer Unterstützung von RT Macthunderapple 
(Tüünstedter Nachrichten Manufaktur)

PS: Der automatische Kalender spinnt. 
Jetzt gerade ist Sonntag 17.4.2016 / 08:49
Heimlich durch die Göhrde
Es ist gelungen, die Wälder der Göhrde und sogar die reichlich bestrahlte Bahnstrecke unentdeckt zu durchqueren. Ein besonderer Dank gebürt hierbei Rocky Radabs Motorradfreunden. Die haben nachts laute Gruppenfahrten auf einer anderen Strecke veranstaltet, so dass die gestörten Anwohner und einige hitzköpfige Jäger erfolgreich abgelenkt wurden. Es ging nicht ganz so schnell wie erhofft. Die „Truppe“ musste noch einmal in einer Deckung auf dem hohen Elbufer übernachten. Von dort oben war aber schon das Elbufer gut zu überblicken und auch die Ankunft von Nikki Störtebeeker wurde höchst erfreut beobachtet. 
In der Nacht zum Sonnabend wurden der Kampfpanzer Tiger und Rocky Radabs BMW R75 auf den Schwerlastprahm verladen. Nikki legte sofort ab für die Rückfahrt elbabwärts, obwohl Tigerlis Tarnung immer noch wie ein großer Heuhaufen aussieht. Er rechnet mit einer gemütlichen Pause zwischen Boizenburg und Lauenburg und plant die Entladung an einer Uferstelle, die 1945 bereits von Fieldmarshall Montys Tommies genutzt wurde. Paul Panzer fährt mit dem Opel-Blitz-Tankwagen auf der Landstraße vor, um Tiger-Lilly, Rocky Radab und Nikki Störtebeeker an der Landestelle zu erwarten. 
Tiger-Lilly meint per Funktelefon, dass sie Sonntag Nacht wieder bei Bauer Glüsing in der Scheune ankommen wird.

RT MacThunderapple / Tüünstedter Nachrichten Manufaktur