Mittwoch, 2. März 2016

Oma Ganzguts Hühner-Fluchtweg

Oma Ganzgut war die erste, die samt ihrer Hühner, einem rollenden Hühnerstall und einem uralten Unimog aufs Festland flüchtete. Sie will irgendwie die trockene Prairie von Crazy Lame Spring erreichen (ein Landesteil von Crazyhappens). Eine ganze Weile zuckelte sie am Ostufer des Elbe-Lübeck-Kanals entlang nach Süden, bis sie in Lauenburg im Hotel Bellevue ankam. Was für eine Aussicht !
Henne Hanni Huhn erklärte ihr allerdings, dass das vor ihnen liegende Flachland nicht Crazyhappens sei, sondern das Land Lüneburg.
Was für eine Enttäuschung . . . 

Nikki Störtebeeker, der auch schon in Lauenburg gestrandet bzw. gelandet war, hat Omas Hühnerstall samt Unimog und Lillys Tiger-Panzer nachts gegenüber von Artenburg auf die Elbe gebracht und dann im Elbe-Seitenkanal kurz vor Lüneburg wieder abgesetzt. So konnten die beiden Lüneburg östlich umgehen und sich dann südwestlich in den Wäldern weiter nach Südwesten in Richtung Munster durchschlagen. Dort will Tiger-Lilly für mehrere Tage ein gut getarntes Lager beziehen, in Munster ein Panzer-Museum besuchen und mit „Kollegen“ (oder Kameraden) plaudern, vielleicht noch ein Paar Ersatzteile organisieren und dann mal richtig ausschlafen. Oma Ganzgut ist einverstanden. Der Hühnerstall ist optimal aufgestellt, der uralte Unimog benötigt auch mal etwas „Betreuung und Pflege“, und dann will auch Oma Ganzgut mal richtig ausschlafen.

Ende Februar: Mittlerweile sind Oma Ganzgut und Tiger-Lilly auf den öden Feldern zwischen Peinlich und Sehend (oder so ähnlich) gelandet. Schwierig, dort einen „unsichtbaren“ Ruheplatz zu finden. Nur Tiger-Lilly ist begeistert: „Ideale Gegend für eine mittelgroße Panzerschlacht. 5 Shermans gegen meinen Tiger, das wär mal was Hartes“. 
Irgendwie müssen Oma und Lilly aber „ungesehen“ östlich an Hannover vorbei. Tiger-Lilly hat sich in Munster zwar gute Landkarten besorgt, aber trotzdem wird die Passage schwierig werden. Erst südlich von Hildesheim gibt es wieder akzeptable Wälder, und bis dahin müssen sie noch böse Orte wie Harsum überleben (dort wohnt angeblich der Schmalspur-Teufel). Zu gerne würde Tiger-Lilly einen gut gezielten Schuss ins Teufels-Nest bringen, aber das würde sofort Hunderte Blau-Teufel herbeirufen.
Die alternative Route, schon nördlich von Hildesheim die Autobahn zu überqueren und sich dann im „Kaiser-Gebiet“ durchzumogeln ist leider auch nicht ungefährlich. Aber man wäre dann schon mal näher am Regierungs-Teepee der Crazyhappeninger.

Anfang März: Nach Angabe von Crazyhappeninger Aufklärern wurden Oma Ganzgut und Tiger-Lilly nachts an der Grenze ? von Crazyhappens gesichtet. Oma fuhr anscheinend den Tiger, während sich Tiger-Lilly auf dem Heck des Tigers mondete. Die Hühner oder zumindest Henne Hanni Huhn düften den Weg zum Hühnerhof von Gockel Örs kennen. Nun fragt sich nur noch, wo Omas uralter Unimog abgeblieben ist.

Nach einer Meldung aus Crazyhappens Häuptlings-Teepee hat sich Gockel Örs bereits engagiert auf die Ankunft der Tüünstedter Hühner vorbereitet. 
Die etwas verwirrende Nachricht über Oma Ganzgut als Fahrerin des Tiger-Panzers wird im Tieloh-Hauptquartier  bezweifelt. Hier wird vermutet, dass Tiger-Lilly schlicht Motor-Öl nachgekippt hat und Oma im Leerlauf mal das Gaspedal betätigen sollte. 
Oma Ganzguts rollender Hühnerstall wird ja von Omas uraltem Unimog gezogen, den Oma selbstverständlich selbst lenkt. Angesichts des Größenunterschieds zwischen dem zierlichen Unimog und dem klotzigen, großen Panzer VI Tiger I kann es schon mal vorkommen, dass ein schielender Aufklärer aus größerer Entfernung die Situation falsch Einschätzt.

Wir hoffen jetzt auf eine Panzerfunk-Nachricht von Tiger-Lilly

Heute Mittag 12:00 (High Noon) hat sich Tiger-Lilly über Panzer-Funk gemeldet:
„TL an Tieloh-Hauptquartier. Verirrt haben wir uns angeblich nicht, sagt zumindest Henne Hanni Huhn. Allerdings hat auch sie heute Nacht nicht den Stall von Gockel Örs gefunden, wie auch ich nicht das Teepee von Chief Iron Horse. Allerdings kann man hier nicht von einer ausgeprägten, flachen Prairie reden. Im Gegenteil, die Gegend ist hügelig bis leicht bergig. Laut meiner Karten und einem kleinen elektrischen Gerät mit Namen Garmin, ist unser derzeitiger Standpunkt ein Berg namens Heber bei einem Ort namens Lamspringe. Unsere Deckung ist gut, wir können hier sicher mehrere Tage bleiben. 
Irritiert sind wir allerdings, weil das Dorf im Tal unter uns so garnicht nach einem Teepee-Platz aussieht. Es erinnert mich leicht an eine Mischung von Tüünstedt und Nonnsenz. Viele mittelalterliche Fachwerkhäuser und eine mächtige Kirche mit vielen Steinhäusern und einer ziemlich kräftigen Steinmauer drum herum. 
Der Name des Dorfes – Lamspringe – hat allerdings eine gewisse Ähnlichkeit mit Iron Horses Hauptstandort Lame Spring in Crazyhappens. Ob das Dorf vielleicht nur eine Tarnung ist, um Feinde von Crazyhappens zu irritieren?
Oma Ganzgut und ich machen jetzt ein Mittagsschläfchen.
Ich melde mich demnächst wieder auf dieser Frequenz, Tiger-Lilly“

Wir hier im Tieloh-Hauptquartier wünschen den beiden alles Gute und starke Nerven.

Susi Skript

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